Historisches von den Anfängen bis 1949

Erste Ochsenberger Gemeinderatsprotokolle aus dem Jahr 1849 berichten auch über die Zustände im Feuerlöschwesen dieser Zeit. So wurde damals mangels einer Feuerglocke (sie wurde erst 1882 angeschafft) die Brandalarmierung durch den Trommler Matthäus Scheerer vollzogen. Nach einer Verordnung durch die Württembergische Regierung von 1808, war nach altem Recht jeder Bürger zur Hilfeleistung verpflichtet.

Jede Gemeinde erließ eine Feuerlöschordnung für ihr Gebiet. In Königsbronn geschah dies in enger Anlehnung an die "Brenztaler Eisenwerke" im Jahre 1827. Sie galt auch für die Nachbargemeinden, so auch für Ochsenberg. Die Eisen-Hüttenwerke hatten drei fahrbare Feuerspritzen, so dass die Gemeinden vorerst keine zu beschaffen brauchten. Feuerreiter hatten im Ernstfall Feuerbericht beim Oberamt zu geben. Diese reitende Boten waren hier meistens Metzger. Die Feuerwehrrotten (Gruppen) hatten als Kennzeichnung eine Fahne mitzuführen. "Alle nach Verhältnissen tauglichen Weibspersonen hatten im Ernstfall mit Schapfen und Gölten zu erscheinen." Im Winter hatten die Weibspersonen zur Verhinderung des Einfrierens der Spritzen siedendes Wasser zu bereiten.

Im Jahre 1875 wurde die allgemeine Löschhilfe aufgegeben und dafür eine Pflichtfeuerwehr gegründet, der in Ochsenberg 33 Mann angehörten. Verpflichtet wurde bis zum 40. Lebensjahr. Später folgte noch eine Feuerwehrreserve mit Männern bis zum
48. Lebensjahr. Damit war Anno 1875 Ochsenberg seiner Zeit weit voraus, denn die allgemeine Pflichtwehr gab es laut Gesetz erst ab 1886. Erster Kommandant war der Lehrer des Ortes, Schulmeister Feucht. Im gleichen Jahr musste die Gemeinde dann auch die über-holten ledernen Feuereimer nach mehreren Anmahnungen des Oberamts durch eine Saugspritze ersetzen. Sie kostete
862 Gulden. Der Gerätewart erhielt für die 60 m Schlauch und die Spritze ein Pflegegeld von 12 Mark im Jahr bewilligt.
Mit dem Bau der Wasserleitung 1892 wurden auch die ersten 24 Hydranten eingefügt und bis heute immer mehr ausgebaut.

Die Pflichtfeuerwehr wurde am 1. April 1936 in eine Freiwillige Feuerwehr umgewandelt. Es wurde bestimmt, dass jährlich, und zwar im Frühjahr, eine Korpsversammlung (Hauptversammlung) stattfinden sollte, wie es heute noch gehandhabt wird. Erster Komman-dant der Wehr war Georg Aigen, Stellvertreter Wilhelm Graf, Schriftführer und Kassier Karl Haug, Löschzugführer Karl Stegmaier, Halbzugführer Johann Schmid und Matthäus Stegmaier und Gerätewart Kaspar EImer (Entschädigung 15 Mark jährlich). Auch mussten die Messinghelme ab sofort geschwärzt werden.

Der erste Kameradschaftsabend wurde am 23. Januar 1937 im Gasthaus Linde mit dem Gesangverein und einer Theatergruppe abgehalten. Weiterhin wurde in diesem Jahr ein Ausflug zum Rosenstein durchgeführt. 

Ausflug zum Rosenstein im Jahre 1937.
Auf dem Bild von links nach rechts:   Max Scherer, Karl Scherer, Karl Fröhlich, Rudolf Honold, Gottlieb Walmüller, Georg Aigen,
Karl Stegmaier, Fritz Kolb, Karl Lindel, Johann Schmid, Eugen Bauder, Wilhelm Bäurle, Mathias Stegmaier, Wolfgang Bauder.
 

1940 wurden die Kameradschaftsabende wegen des Krieges eingestellt.
1943 wird in der Chronik eine Frauengruppe erwähnt.

Antreten vor dem Rathaus anlässlich der Hauptübung im Jahre 1943. Gut zu erkennen die Frauengruppe.
 

Nach dem Krieg, am 30. März 1946 folgten einem öffentlichen Aufruf zur Fortführung der Freiwilligen Feuerwehr nur wenige, so dass unter Bürgermeister Christian Heilig die Wiedereinführung einer Pflichtwehr zur Diskussion stand. Bei der Versammlung wurde Otto Maier sen. zum Kommandanten und Fritz Krauß zum Stellvertreter bestellt. Zugführer Karl Lindel, Fritz Stein, Georg Holz, Schriftführer und Kassier Karl Elser jun. und Gerätewart Gottlieb Maier jun. Der Fortbestand der Freiwilligen Feuerwehr wurde allerdings erst einige Wochen später, am 27. April 1946 in einer weiteren Versammlung gesichert (22 Mitglieder stimmten dafür).

Letzte Änderung 05. Dez. 2014

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